Dr.-Ing. Hartmut Helmke (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)): "Agile Software-Entwicklung - Ein Vorgehensmodell zur Softwareentwicklung in kleinen und mittleren Projekten im DLR"
Die Geschichte des Krieges ist ein Pendel, das zwischen den relativen Vorteilen der Panzerung und der Mobilität hin und her schwingt. - Die Ritter in ihren schimmernden Rüstungen haben jeden ungepanzerten Ritter dominiert. - Aber sie waren für die schnellen, nahezu unbekleideten berittenen Kämpfer, die mit Dschingis Khan und seinen Mongolen durch die Lande zogen, keine Herausforderung. - Die leichte Kavallerie hingegen war verloren als Panzer aufkamen. - Panzer wiederum waren für die leichtfüßigen palästinensischen Jugendlichen mit Sagger-Raketen leichte Beute. - Mit der Maginot-Linie spekulierten die Franzosen darauf, dass das Pendel wieder Richtung Panzerung schwingen würde, aber die Deutschen umgingen sie einfach. In der Informationstechnik kommen wir gerade aus einer Zeit heraus, in der die Panzerung (der Prozess) der König gewesen ist. Nun begeben wir uns in eine Zeit, in der nur die Mobilität zählt. Ein Produkt auf die richtige Weise herzustellen, klingt immer noch wie ein löbliches Ziel, aber - wenn wir ehrlich sind - zählt heutzutage wirklich nur, es schnell herzustellen. Im Vortrag wird ein Vorgehensmodell zur Software-Entwicklung für kleine bis mittlere Projekte vorgestellt, das den Aspekt der Mobilität gegenüber der Panzerung stark in den Vordergrund stellt. Es wird seit 2002 im DLR zur Software-Entwicklung eingesetzt und wurde 2003 nach IS0 9001 zertifiziert. Mobilität darf aber keineswegs Beliebigkeit bedeuten, sondern gerade durch die Mobilität soll die Qualität (Testbarkeit, Dokumentation, Wartbarkeit, Fehleranzahl, Truck Factor) garantiert werden. Falls Sie also immer schon mal wissen wollten, was der Truck Factor ist, kommen Sie in den Vortrag.
Eckstein/Josuttis: "Agile Softwareentwicklung im Großen"
In der Softwareentwicklung gibt es eine sanfte Revolution. Die schwergewichtigen Vorgehensweisen der achtziger und neunziger Jahre werden durch leichtgewichtige, so genannte agile Prozesse abgelöst. Agile Prozesse stellen wieder das Wesentliche ins Zentrum der Softwareentwicklung: das lauffähige System. Dadurch wird selbst unter extremem Druck dafür gesorgt, dass man in kürzester Zeit ein Ergebnis bekommt, das für den Kunden einen echten Geschäftswert darstellt. Leider gehen die "etablierten" agilen Prozesse (wie Extreme Programming) nur unzureichend auf die Umsetzung ihrer Prinzipien in mittleren bis großen Projekten ein. In diesem Vortrag zeigen die Referenten, wie man das Wertesystem agiler Prozesse auch in umfangreicheren Teams mit 20 bis 200 Beteiligten leben kann und dadurch von den Vorteilen agiler Vorgehensweisen profitiert. Der Vortrag richtet sich an alle, die (in einem großen Projekt) als Manager, Prozess-Coach, Berater oder Entwickler einen agilen Prozess einsetzen wollen und unsicher sind, ob und wie das gehen kann. |