Softwarevarianten sind verschiedene Ausprägungen eines Softwareprodukts oder einer Softwarekomponente. Sie entstehen beispielsweise, wenn Software eines Zulieferers angepasst wird oder wenn Teile aus Open-Source-Code kopiert und modifiziert werden. Sie entstehen im Kontext eingebetteter Software auch häufig innerhalb derselben Entwicklungsorganisation durch die Notwendigkeit, vielfältige Hardware unterstützen zu müssen.

Softwarevarianten durch Copy&Paste im großen Stil sind ein einfaches Mittel der Wiederverwendung. Sie stellen jedoch eine Form von Redundanz dar, die im Falle von Änderungen besonders behandelt werden muss. Neuerungen des Originals müssen in der Variante nachgezogen werden, ohne dass die Anpassungen der Variante verloren gehen. Fehler im Original müssen gegebenenfalls in allen Varianten behoben werden.

In diesem Vortrag wird beschrieben, wie man den Grad der Varianz auf Code-Ebene zwischen Varianten bestimmen und vermessen kann. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie man automatisiert abstraktere Sichten aus den Varianten extrahieren kann. Diese Sichten können helfen, die Varianten in geordnete Produktlinien zu konsolidieren. Abgerundet wird der Beitrag mit einer Diskussion der Möglichkeiten, die Varianten effektiv zu managen, um den Problemen, die sich durch deren Redundanz ergeben, zu begegnen. Zum Beispiel ist es möglich, automatisiert aufzuzeigen, an welchen Stellen man Änderungen auch im varianten Code nachziehen muss.