Redner Info | Kunstgeschichtliches Seminar, Georg-August-Universität Göttingen |
Beginn | 15.11.2013, 15:00 Uhr |
Ort | TU Braunschweig, Informatikzentrum, Mühlenpfordtstraße 23, 1. OG, Hörsaal M 161 |
Eingeladen durch | Prof. Dr.-Ing. Marcus A. Magnor |
Notiz | Alle Zuhörer sind eingeladen, sich bereits 20 Minuten vor dem Vortrag zu gemeinsamem Kaffee und Kuchen einzufinden. |
Raytracing ist keine Erfindung des Computerzeitalters. Die Vorstellung, eine zweidimensionale Abbildung durch die Verfolgung des Strahlengangs zu erzeugen, geht tatsächlich auf die Frührenaissance zurück (Alberti) und selbst Apparaturen nach diesem Prinzip wurden bereits vor 500 Jahren entwickelt (Dürer). Die Prinzipien des Drahtgittermodells, des Shadings und Oberflächenreflexionen, grundsätzlich die Bilderzeugung (Imaging) war schon immer Teil der künstlerischen Auseinandersetzung. Daher kann Kunst- und Mediengeschichte langfristige Entwicklungen aufzeigen, die die Gegenwart besser bewerten lässt, und aus der historischen Betrachtung der Bildmedien Megatrends ausmachen und einen Ausblick auf die Zukunft bieten. In der Literatur wird die Geschichte der Computer Graphics meist mit ersten Anwendungen auf Computern eingeleitet. So stehen Fernschreiber, das MIT-System Whirlwind oder Ivan Sutherlands Sketchpad im Zentrum dieser historischen Abrisse. Dabei liegen gerade die gedanklichen Grundlagen des Computer Generated Imagery bereits in der Antike. Erst mit Licht- und Sehtheorien konnte das Visuelle verstanden werden. Dies legte die Grundlage für die Entwicklung der Zentralperspektive in der Frührenaissance. Dem ging ein Bildbegriff voraus, der ein Bild als den Schnitt durch die „Sehpyramide“ definierte. Diese Bildvorstellung, die sich seit der Renaissance bis zur Erfindung der Fotografie durch die europäische Kulturgeschichte zieht hat nichts anderes zum Prinzip als das, was wir heute als Raytracing bezeichnen. Daher ist es auch kein Wunder, dass aufgrund dieser Vorstellung bereits früh Apparaturen entwickelt wurden, die ein mechanisches Abbild der der sichtbaren oder vorgestellten Wirklichkeit erzeugten. |
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