Das Gesundheitswesen befindet sich im Wandel und unterliegt einem Paradigmenwechsel. Während Paternalismus das Gesundheitswesen über Jahre hinweg prägte, verschiebt sich der Fokus derzeit mehr und mehr hin zum individuellen Patienten und dessen Ermächtigung eine aktivere Rolle in der eigenen Gesundheitsversorgung einzunehmen. Diese zunehmende Patientenzentriertheit spiegelt sich auch in der Informationssystemlandschaft des Gesundheitswesens wieder. Der Vortrag stellt aufkommende Herausforderungen, den gewählten gestaltungsorientierten Forschungsansatz als auch die Entwicklung und Pilotierung einer patientenzentrierten eHealth Anwendung vor (ePill – electronic Patient information leaflets; elektronische Beipackzettel). Die assistierende Gesundheitsanwendung ePill sieht es vor, die anhaltende Problematik der mangelnden Therapietreue von Seiten der Patienten zu adressieren und nachhaltig zu verbessern. ePill erfüllt drei Kernaufgaben: (1) das Anzeigen von Medikamenteninformationen, (2) die Aggregation von Medikamenteninformationen und (3) die Erläuterung von Medikamenteninformationen. Neben der Vorstellung des aktuellen ePill Prototypen, werden das gesammelte Entwicklungswissen und die Ergebnisse der initialen Evaluationsschritte vorgestellt. Des Weiteren gibt es einen Überblick über die quantitative Evaluation der Wirksamkeit von ePill im Hinblick auf die Therapietreue von Patienten, die in Form einer randomisierten klinischen Studie untersucht wird.