Softwaresysteme für den Einsatz in Fahrzeugen sind komplex, das heißt bei ihrer Entwicklung müssen wir Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen wir nicht vollständig abschätzen können. Eine generelle Herangehensweise zum Umgang mit Komplexität bietet die Systemtechnik. Für deren Anwendung im Bereich der Fahrzeuginformatik muss sie mit - im weiteren Sinne modellbasierten – Methoden ausgestattet werden, die die Schritte des Problemlösungszyklus unterfüttern. Das heißt, wir benötigen integrierte Modellentwicklungsumgebungen, die nicht nur die Konstruktion von Modellen ermöglichen, sondern auch deren Vergleich, Bewertung, Analyse und Verwendung für andere Operationen. Im Vortrag möchte ich diese systemtechnische Herangehensweise und eine zugehörige prototypische Modellentwicklungsumgebung für Fahrzeugsoftware vorstellen. Dabei werde ich insbesondere auf den Umgang mit der Variantenvielfalt der Softwaresysteme eingehen. Diese ist und bleibt im Automobilbereich außerordentlich hoch - ein Fahrzeug ist heutzutage eine "Individualanfertigung vom Band" - ermangelt in der Praxis aber immer noch einer angemessenen methodischen und werkzeugtechnischen Unterstützung.